Als ich mein erstes Kind bekam, begegnete mir ständig ein Satz und ließ mich nicht mehr los. „Um ein Kind aufzuziehen, braucht es ein ganzes Dorf. “ Dieses bekannte afrikanische Sprichwort wird immer wieder bemüht, um deutlich zu machen: Wir sind und waren nie dafür gemacht unsere Kinder den größten Teil des Tages alleine zu versorgen. Und dennoch reiben sich die meisten Eltern, die mir in meinen Coachings und in meinem privaten Umfeld begegnen in den besten Absichten auf Familie, berufliches Engagement und die eigenen Bedürfnisse unter einen Hut zu bekommen und vergessen regelrecht, dass sie es gar nicht allein hinbekommen müssen.
Viele von uns haben in der Kindheit verinnerlicht, dass es ein Zeichen von Schwäche ist, Hilfe zu brauchen und empfinden Scham, einzugestehen, einfach Hilfe in der aktuellen Situation zu benötigen. Es bekommt ja scheinbar jeder hin und wir neigen dazu niemanden zur Last fallen oder belästigen zu wollen.
Nicht verwunderlich, dass in der Konsequenz bei derartigen Glaubenssätzen die aktuelle Studienlage aufzeigt, dass der Großteil der Eltern unter starkem Stress steht aufgrund der vielen unterschiedlichen Anforderungen im Alltag. Rund 66 % der Eltern zeigen gar Symptome von Burnout.
Welchen LÖSUNGSANSATZ Eltern im (Berufs-)Alltag häufig übersehen:
Funktionierende, tragfähige Beziehungen fördern das psychische Wohlbefinden von Menschen.
Wenn wir Belastungen ausgesetzt sind, entfaltet soziale Unterstützung eine Schutzwirkung.
Es ergibt also Sinn, sich zur eigenen Entlastung einmal Zeit zu nehmen und sich zu Bewusstsein zu bringen
- wie es um das eigene soziale Netzwerk momentan bestellt ist bzw. wer gehört dazu
- wie man selbst eingebettet ist
- welche Menschen im eigenen Leben momentan eine Rolle spielen
- wie man zu diesen steht.
Wenn du gerne mit Unterstützung DEIN DORF reflektieren möchtest …
Im Coaching schaffe ich – ob in akuter Belastungs-Situation oder prophylaktisch – hierfür den Rahmen, leite behutsam mit Fragen durch und mache Dynamiken bewusst.
Am Ende hast du ein Bild, wie dein Dorf aussehen soll und weißt, welche Schritte du als nächstes setzt, um dein Netzwerk an Unterstützern wachsen zu lassen.
Termin für ein kostenfreies Erstgespräch im Online-Kalender auswählen: https://www.martina-baringhorst.com/kontakt/
WIE DU EIN DORF BAUST
Wenn du dich mit dem Gedanken anfreundest, ein Dorf für dich aufzubauen oder dieses ganz bewusst zu erweitern, ist …
die schlechte Nachricht: Ohne Energie geht es nicht. Das Dorf klopft nicht an unsere Tür.
die gute Nachricht: Es ist nicht so schwer und gibt ungeahnte Energie, wenn wir Kontakt zu positiven Menschen haben.
Hilfreiches MINDSET für dein Dorf-Bauprojekt
- Es gibt kein „perfektes“ Dorf.
Menschliche Interaktionen sind wunderbar, chaotisch, unvorhersehbar und oft auch herausfordernd.
Sei also auch offen für Neues. Und nimm das Ganze nicht zu ernst!
Dir soll es in erster Linie dabei gut gehen!
- Wir brauchen Toleranz!
Denn es geht nicht darum, in allem dieselben Ansichten zu haben.
Es geht darum, Menschen zu finden, die uns Wärme geben, ähnliche Ziele haben, die die Sprache unseres Herzens sprechen und positive Energie in unser Leben bringen.
- Es braucht Geduld und Energie ein Dorf zu bauen!
Vertrauen bildet sich durch Zeit und Interaktion.
Wir werden also in unser soziales Netz investieren müssen, anders geht es nicht.
Jeden Tag ein bisschen – die kleinen Schritte, die wir bewältigen können, reichen aber aus!
Konkrete IDEEN zum Aufbau des Dorfs
Wir sind oft wahnsinnig gestresst und arbeiten Termine nur auf unserer Checkliste ab. Dabei vergeuden wir wertvolle Zeit und übersehen Gelegenheiten echte Verbindungen aufzubauen. Schon kleine Änderungen unseres üblichen Verhaltensmusters, können im Miteinander aber einen gewaltigen Unterschied machen. Fragen, die dir Anregung sein können, dein Dorf aufzubauen:
- Wie nutzt du die bereits vorhandene, offizielle Systeme?
zB Elternabende, Vereine, Whatsapp-Gruppen, in denen sich Menschen um dich herum organisieren?
- Wie sieht dein übliches Verhalten bislang aus bei derart offiziellen Plattformen?
Fang damit an mitzudenken für andere und aktiv Hilfe oder Empfehlungen anzubieten.
Und dann trau dich und frage um kleine, begrenzte Dinge auch mal für dich. zB. eine Adresse, etc.
Schenke anderen auch das Gefühl gebraucht zu werden und wertvoll zu sein.
Komm etwas früher! // Bleib ein wenig länger! // Sei vorbereitet!
- Wie sieht aktuell dein aktiver Beitrag aus?
Trage etwas bei im Rahmen deiner Möglichkeiten, zB Protokoll schreiben, Kuchen backen, etc.
Gemeinschaft braucht Hingabe- deine persönlichen Kapazitäten solltest du dennoch im Blick haben.
Kümmere dich auch unaufgefordert! // Biete Hilfe an, die dir leicht fällt! // Überlaste dich nicht!
- Inwiefern kümmerst du dich aktuell darum, dass Bindung und Verbindung entsteht?
Verschenke Essen oder bring zu gemeinsamen Aktivitäten etwas zum Teilen mit. Essen verbindet!
Höre mehr zu, als du erzählst! // Nimm den anderen immer ernst! // Frage nach! // Sei da!
Wenn dir beim Lesen dieser Ideen der Gedanke kommt, dass du überhaupt keine Energie und Kraft mehr hast, dich einzubringen oder dich derart zu öffnen, dann scheu dich bitte nicht, dich von Profis beraten zu lassen.
Es könnte dann mehr als nur „unter Druck sein“ dahinter liegen. Ein Burn-out oder eine Erschöpfungsdepression sind bei Eltern nicht ungewöhnlich.
Da hilft kein Dorf, sondern in erster Linie professionelle Unterstützung.
Im Raum Wien, kann ich folgenden Kontakt empfehlen:
https://www.juliaroeder.com/kontakt/
Fazit: Am Ende des Tages ist es wohl eine bewusste Entscheidung, ob wir unseren Kindern ein Vorbild darin sein wollen, authentisch zu sein und auch zu zeigen, wenn wir nicht alles schaffen und uns Hilfe wünschen.
Wir können und dürfen jedenfalls mit uns selbst freundlich sein und uns Unterstützung suchen – für uns und unsere Kinder.